Leonberg bei Stuttgart: Orgelbaumeister Karl-Martin Haap stand für eine exklusive Werkstattführung parat. Dabei wurde u. a. der mechanische Spieltisch gezeigt, der später einmal an der Hauptorgel über dem Durchgang zum Turmraum montiert wird.
Eindrücklich auch die neuen Orgelpfeifen, hochglänzend in Folie gepackt und noch nicht bearbeitet. Im Nebenraum findet sich dann einiges an altem Pfeifenmaterial der Walcker-Orgel, das im Sommer 2019 begutachtet, ausgebaut und für die Wiederverwendung präpariert worden war.
Die Motoren, Windkanäle und Laden der neuen Hauptorgel stehen bereits auf einer aus Dortmund angelieferten Stahlkonstruktion.
Für den Aufbau der Chororgel ist alles vorbereitet, die Arbeiten starteten Anfang August. Eine der wichtigsten Phasen beim Orgelneubau, das Intonieren (sprich, in mühevoller Hör- und Handwerksarbeit jedem Register einen Charakter zu verleihen und an den Raum anzupassen), findet in insgesamt fünf Arbeitswochen in den Monaten September und Oktober statt.
Bei einer Tasse Kaffee wurde noch einmal gemeinsam der Zeitplan durchgegangen. Die Inbetriebnahme der Chororgel ist für November 2020 vorgesehen. Die Orgelanlage, mit deren Bau eine der renommiertesten deutschen Orgelbaufirmen betraut ist, wird durch die größere Hauptorgel komplettiert, deren Fertigstellung für Ende 2021 geplant ist.
Zurück in Dortmund: Die eindrucksvolle Stahlskulptur im südlichen Seitenschiff zeigt, dass die Arbeiten nun konkreter werden. Auch in der Orgelbaufirma steht längst alles bereit, etliche Pfeifen haben den Weg nach Dortmund bereits gefunden und warten im Altarraum auf den Einbau in die Chororgel.
Mit jeder neuen Bauphase steigt die Vorfreude auf eine großartige und innovative Orgelanlage für St. Reinoldi.
Nach Beendigung der ersten Bauphasen und Abbau der Gerüste eröffnete sich ein beeindruckender Blick in den Turmraum der Reinoldikirche und auf das einzig erhaltene Fenster aus dem 15. Jahrhundert an der Westseite des Turms.